Stolpersteine erinnern an Naziverbrechen

05.08.2019

Letzte Woche Donnerstag wurden in Ruppichteroth ehrenvoll 13 Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig zur Erinnerung an die ermordeten Einwohner jüdischen Glaubens durch das Naziregime verlegt. Dabei soll jeweils ein Stein an einen jüdischen Einwohner erinnern. Dies war eine sehr bewegende Aktion für alle Beteiligten. Weitere Stolpersteine sollen im nächsten Jahr in Ruppichteroth verlegt werden.

Zu dieser würdevollen Verlegung der Stolpersteine kamen viele Einwohner aus Ruppichteroth und Umgebung, unter anderem waren auch Familien eines ermordeten Ehepaars aus Schweden und den USA vor Ort, die speziell zum Gedenken an ihre getöteten Familienmitglieder und zum Dank an den Künstler angereist waren.

Auf dem Gehweg vor der Geschäftsstelle Ruppichteroth der VR-Bank Rhein-Sieg wurden insgesamt fünf Stolpersteine verlegt. Davon erinnert ein Stein an Julius Nathan, der grausam von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Buchenwald ermordet wurde. Er lebte einst genau an der Stelle, wo nun die Geschäftsstelle Ruppichteroth ihren Platz gefunden hat.

Unser Regionaldirektor Markus Neuber hielt eine sehr bewegende Rede zu Ehren von Julius Nathan. Daraus wurde deutlich, dass die Familie Nathan vor der Herrschaft der Nationalsozialisten einer der wohlhabendsten Familien von Ruppichteroth war, denn sie betrieb in großem Maße Landwirtschaft. Julius Nathan kam im Jahre 1941 ins Lager Much und später ins KZ Weimar–Buchenwald, wo er auch ermordet wurde. Markus Neuber schloss seine Rede mit den Worten: „Ich schäme mich für die Mörder und für das Naziregime. Und ich schäme mich dafür, dass die Menschenverachtung in Teilen Deutschlands, Europas und der Welt wieder Einzug gefunden hat.“


v.l. Regionaldirektor Markus Neuber mit Künstler Gunter Demnig